Viele Baktrien im Trinkwasser

Erkenntnisse zum Thema Wasser und Bakterien/Mikrobiologie

Den folgenden Artikel möchte ich Ihnen vorstellen, weil er neueste Erkenntnisse zum Thema Wasser und Bakterien/Mikrobiologie bietet. Mit einem neuen Darstellungsverfahren können Zellzahlen der Bakterien ermittelt werden. Somit kommen die Forscher zu völlig neuen Erkenntnissen über die Anzahl und die Bedeutung von Bakterien im Trinkwassersystem.

Wer Leitungswasser vom Hahn trinkt, nimmt auch Mikroorganismen mit auf. Sie sind ein natürlicher Bestandteil des Trinkwassers und spielen bei dessen Aufbereitung eine zentrale Rolle.
Darüber, wie dies geschieht, weiss man allerdings erstaunlich wenig.

Hahn auf und heraus fliesst bestes Trinkwasser. So selbstverständlich das lebenswichtige Gut jederzeit zur Verfügung steht, so unbekannt ist es – nicht nur für Konsumentinnen und Konsumenten, sondern auch für Fachleute. Insbesondere über die Rolle der Mikroorganismen tappt die Wissenschaft noch weitgehend im Dunkeln.
«Wir wissen mehr über Bakterien im Abwasser als im Trinkwasser», sagt Frederik Hammes von der Forschungsabteilung Umweltmikrobiologie (Umik). Das vom schweizer Gesetz vorgeschriebene Verfahren, um die mikrobiologische Qualität von Trinkwasser zu beurteilen, beruht auf der mehr als 100jährigen Plattierungsmethode. Mit dieser lassen sich lediglich Bakterien nachweisen, die auf Nährmedien kultiviert werden können: circa ein Prozent der tatsächlich vorhandenen Mikroorganismen.

Abbau von Nährstoffen

Dank moderner Analyseverfahren wie der von der Eawag entwickelten Durchflusszytometrie weiss man immerhin, dass wesentlich mehr Bakterien im Trinkwasser vorkommen, als man lange annahm. «Das Trinkwasser der Stadt Zürich enthält zum Beispiel pro Milliliter rund 100 000    Bakterienzellen», sagt Karin Lautenschlager, die bei Umik eine Dissertation zum Thema verfasst hat. Und das sei kein hygienischer Notfall, sondern ein normaler Wert für die Schweiz. Die Bakterien sind ein natürlicher Bestandteil des Trinkwassers und in der Regel harmlos. Vielmehr helfen sie, dieses zu reinigen und biologisch stabil zu halten, wie Lautenschlagers Untersuchungen in der Trinkwasseraufbereitungsanlage Lengg der Wasserversorgung Zürich zeigen. Aus Seewasser wird dort trinkbares Wasser hergestellt. Die Reinigung geschieht in mehreren Schritten. Zuerst wird das Rohwasser zur Desinfizierung mit Ozongas behandelt und danach durch Aktivkohle- und Sandfilter geleitet. Wie üblich in der Schweiz findet keine anschliessende Chlorierung statt.

«Die Filter sind mit Biofilmen aus Mikroorganismen überzogen», erklärt Lautenschlager. Diese Bakterien spielen laut der Forscherin bei der Wasserreinigung die zentrale Rolle. Die Mikroorganismen bauen organischen Kohlenstoff ab und limitieren so die Nährstoffe im Wasser.

Das verhindert die unkontrollierte Vermehrung von Bakterien während der Trinkwasserverteilung und führt zu einem stabilen Gleichgewicht. «Die hohe Bakterienvielfalt verhindert wahrscheinlich auch, dass Krankheitserreger gedeihen können», so Lautenschlager. Woher die Bakterien stammen, ist allerdings noch weitgehend unklar.

Aus den Filtern gelangen die Bakterien mit dem aufbereiteten Wasser auch ins Trinkwasserverteilnetz. Wasserproben von mehreren unterschiedlich weit von der Aufbereitungsanlage entfernten Messstellen bestätigen, dass die mikrobiologischen Verhältnisse dort ebenso stabil sind: Egal ob das Wasser zwei oder 50 Stunden im Leitungssystem unterwegs war, sie wiesen ähnlich viele Bakterien auf. Zudem war die Artenzusammensetzung an den Standorten zu über 80 Prozent identisch und sogar über mehrere Jahre konstant.

Anstieg über Nacht

Um herauszufinden, wie es um die Wasserqualität steht, die letzten Endes aus dem Hahn fliesst, analysierte die Mikrobiologin auch das Leitungswasser von zwölf Haushalten nach einer nächtlichen Gebrauchspause. Die Menge der Bakterien sei über Nacht in allen Haushalten um das Zwei- bis Dreifache angewach- sen, sagt sie. Überdies habe sich die Zusammensetzung um 50 bis 100 Prozent verändert. In sechs Fällen überstiegen die gemessenen Konzentrationen sogar die gesetzlichen Richtwerte. Über die Ursachen kann Lautenschlager bislang nur spekulieren: «Andere Leitungsmaterialien, höhere Temperaturen oder die lange Stagnationsdauer könnten die Vermehrung der Bakterien begünstigen.»Obwohl die Befunde kein Gesundheitsrisiko darstellen dürften, zeigten sie doch die Notwendigkeit zuverlässiger Prüfmethoden und eines besseren Verständnisses der mikrobiologischen Vorgänge im Trinkwassersystem, sagt die Expertin. Indessen reiche bereits ein kurzes Laufenlassen des Wasserhahns, um die mikrobielle Belastung deutlich zu reduzieren. Nach fünfminütigem Spülen – das entspricht etwa 30 Litern – hat das Leitungswasser wieder dieselbe Qualität wie im Verteilnetz.

Ich habe bewusst diesen Artikel aus dem Jahresbericht 2011 der Schweizer Eawag - aquatic research (www.eawag.ch/trinkwasser) gewählt, da es auch im Bereich der Mikrobiologie viele positive Erfahrungen beim Einsatz der GRANDER Wasserbelebung gibt, zum Beispiel beim Einsatz in Kühlwassersystemen, Prozesswässern, der Nahrungsmittelveredelung, in Schwimmbadsystemen, Teichen, Biotopen und der Tierhaltung. Durch die GRANDER Wasserbelebung wird die mikrobiologische Aktivität, oder das „Immunsystem des Wassers“, verbessert. Dies kann dazu führen, dass ein Wasser wesentlich länger haltbar ist oder dass Stoffe effektiver und schneller durch die Mikrobiologie abgebaut werden können.

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